Nachhaltigkeit vom ersten Tag an – Was braucht mein Baby wirklich?
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Du bekommst ein Baby? Herzlichen Glückwunsch! Vermutlich stellst du dir die Frage, was dein Baby alles braucht, sobald es auf die Welt kommt. Nicht selten kommt es dazu, dass Eltern voller Vorfreude sind und übereifrig alles kaufen, was von Nutzen sein könnte. Häufig bleibt die Hälfte davon ungenutzt und entpuppt sich als Fehlkauf. Möchtest du hingegen wissen, was du in der ersten Zeit mit Baby wirklich brauchst und wie du Nachhaltigkeit vom ersten Tag an in euren Alltag bringen kannst, bist du hier genau richtig.
Welche Erstausstattung braucht ein Baby? In der ersten Zeit benötigt dein Baby eine temperaturgerechte Grundausstattung an Kleidung, einen Schlaf- und Wickelplatz, Wundschutzcreme, Mull- und Moltontücher und eine kuschelige Decke. Für die werdende Mama kommen außerdem Still-Einlagen sowie Still-BHs und für Autofahrer:innen eine geeignete Babyschale hinzu.
Im Folgenden geben wir dir 7 wertvolle Tipps für ein nachhaltiges Zusammenleben mit Baby. Wir zeigen dir, welche Ausstattung du wirklich brauchst und welche Investitionen du vermeiden kannst.
Nachhaltige Erstausstattung – was brauchst du in der ersten Zeit mit Baby?
Bei Nachhaltigkeit im Babyalltag geht es vorrangig darum, nur das zu kaufen, was du wirklich benötigst. Zusätzlich sollten die Produkte der Umwelt nicht schaden – weder in der Produktion noch in der Nutzung. Vermutlich hast du an diesem Punkt die rund 6.000 Einwegwindeln und die Unmengen an Feuchttüchern im Kopf, die ein Baby im Durchschnitt verbraucht. Doch auch bequeme und praktische Produkte wie Babybrei aus dem Glas, diverse Cremes und zahlreiche niedliche Kleidungsstücke erschweren vielen Eltern das nachhaltige Leben mit Baby.
Hinzu kommen zahlreiche Artikel, die das Elternsein erleichtern sollen, letzten Endes jedoch total überflüssig sind. Mithilfe dieses Artikels wirst du einen Einblick bekommen, was du und dein Baby in der ersten Zeit nach der Geburt wirklich braucht.
Bevor du nun also losziehst und Unmengen an Geld für Babyausstattung ausgibst, geben wir dir einen Überblick über die 10 wichtigsten Artikel der Erstausstattung:
- Eine Grundausstattung an Kleidung entsprechend der Jahreszeit in Größe 50/56
- Ein Schlafplatz für das Baby
- Ein Wickelplatz für das Baby
- Still-BHs und Still-Einlagen
- ODER PRE-Nahrung und Flaschen mit Saugern für Neugeborene
- Wundschutzcreme und Babyöl
- Mull- und Moltontücher
- Eine Trage beziehungsweise ein Tragetuch
- Eine kuschelige und atmungsaktive Decke
- Für Autofahrer:innen: Eine Babyschale
Der Gegensatz: Die 10 unnötigsten Artikel der Erstausstattung:
- Babybadewanne
- Babywaage
- Kuscheltiere
- (zahlreiche) Nuckel und Flaschen
- Babyschuhe
- Zu viel Babykleidung
- Baby-Pflegeprodukte
- Babywasser
- Babybett und Kinderzimmerausstattung
- Milchpumpe
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7 Tipps für Nachhaltigkeit im Babyalltag
Grundsätzlich lässt es sich mit Baby sehr minimalistisch und nachhaltig leben. Im Folgenden haben wir einige Tipps zusammengefasst, wie du euer Leben ressourcenschonend gestalten kannst, ohne dabei unter Einschränkungen zu leiden. Es ist absolut okay, wenn nicht alle unsere Tipps deinen Vorstellungen von Elternschaft entsprechen. Wir wollen dir lediglich zeigen, welche Möglichkeiten du bedenken kannst.
Ein minimalistischer Start
Besorge für den Anfang nur die Dinge, die ihr in den ersten Tagen und Wochen mit Baby wirklich benötigt. Alles Weitere kannst du im Laufe der Zeit nachkaufen, wenn du einen Überblick hast, was dir tatsächlich fehlt. Mit einer Auswahl an Kleidung und Windeln kommst du gut durch die erste Zeit. Weißt du bereits jetzt, dass du nicht stillen willst, benötigst du natürlich zusätzliche Materialien, um dein Kind mit der Flasche zu ernähren.
Außerdem kannst du dich dazu entscheiden, Secondhand zu kaufen oder Kleiderpakete zu mieten. Um auch von der Verwandtschaft nicht unnötig mit Kleidung und Spielzeug überschüttet zu werden, könnt ihr euch Gutscheine für eure liebsten Baby-Shops wünschen.
Der Schlafplatz deines Babys
Finde dich damit ab, dass nicht ihr es sein werdet, die entscheiden, wo das Baby schläft. In den seltensten Fällen kommt das teure Babybett in den ersten Monaten überhaupt zum Einsatz. Egal, wie sehr ihr euch vorgenommen habt, dass euer Baby in seinem eigenen Bett, möglichst sogar in seinem eigenen Zimmer schläft: findet euch damit ab, dass es nicht so kommt. Babys brauchen Nähe und Eltern kurze Wege. Nirgends wird euer Kind so ruhig schlafen und sich so sicher fühlen wie direkt bei euch. Auch für nächtliches Stillen und Windeln wechseln erleichtert ein Schlafplatz im Elternzimmer den Ablauf.
Dennoch solltest du dir natürlich Gedanken über einen sicheren Schlafplatz machen. Sehr zu empfehlen sind Beistellbettchen, welche offen zum Elternbett sind. So hat dein Kind einen eigenen und sicheren Schlafplatz und ist dennoch nah bei dir. Wird das Beistellbett abgelehnt, kannst du es noch immer prima als Ablage für Wechselwindeln und Ähnliches nutzen.
Spart euch das Geld für ein teures Kinderbett – oder gar ein ganzes Kinderzimmer. Ich war so stolz, als das Zimmer meines Sohnes endlich eingerichtet war. Betreten haben wir es das erste Jahr lang ausschließlich zum Wickeln. Geschlafen hat er von Geburt an bei uns im Familienbett, das Gitterbett wurde lediglich genutzt, um ihn sicher ablegen zu können, wenn ich die Hände frei brauchte. Ja, ein Schrank zur Aufbewahrung von Kinderkleidung ist von Vorteil, aber alles andere kann warten.
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Der Wickelplatz
Fest steht: Ihr braucht einen Wickelplatz. Einen Ort, an dem ihr euer Kind sicher wickeln könnt und wo ihr alle Materialien griffbereit habt. Überlege dir hierbei, ob es wirklich der ausgefallene und teure Wickeltisch sein muss oder ob ein Handtuch auf der Couch und ein kleiner Schrank nicht völlig ausreichen.
Für meinen Fall: Ja, beim ersten Kind habe ich es genossen, den Wickeltisch zu nutzen. Alles auf einem Fleck und ein gemütlicher Platz für meinen Sohn. Erst als meine Tochter auf die Welt kam, änderte sich meine Sicht. Häufig war mir der Weg vom Wohnzimmer ins Kinderzimmer zu weit und so zog der Wickelplatz innerhalb der ersten Wochen ins Wohnzimmer um. In zwei Körben befinden sich Wechselwindeln und Pflegeartikel und gewickelt wird auf der Couch. Zu Beginn noch mit einer wasserdichten Unterlage, mittlerweile genügt ein Handtuch. Im Winter oder generell bei temperaturempfindlichen Kindern kann eine Wärmelampe außerdem von Vorteil sein, um das Wickeln so angenehm wie möglich zu gestalten.
Waschbare Feuchttücher, Wickelunterlagen und Still-Einlagen
Mit den richtigen Mitteln kannst du im Zusammenleben mit deinem Baby eine Menge Müll vermeiden. Leider sind viele alltägliche Artikel auf den einmaligen Gebrauch ausgelegt. So bestehen Feuchttücher, Wickelunterlagen und Still-Einlagen nicht nur aus Kunststoff und häufig Chemie, sondern werden nach einer Verwendung auch bereits wieder entsorgt. Dabei ist die Alternative so einfach und zudem viel gesünder.
Feuchttücher lassen sich ganz einfach durch Waschlappen ersetzen. Hier stehen dir verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl:
- Normale Waschlappen,
- spezielle Waschtücher zum Wickeln,
- oder ein klein geschnittenes Handtuch.
Wenn du dich für die waschbare Alternative zu Feuchttüchern entscheidest, profitierst du neben der Müllvermeidung gleich von mehreren Vorteilen:
- Du sparst Geld! Einmal angeschafft, kannst du die Stofftücher über die gesamte Wickelzeit nutzen. Entscheidest du dich beispielsweise dazu, ein altes Handtuch zu zerschneiden, stehen die Anschaffungskosten sogar bei null.
- Natürlichkeit. Klassische Feuchttücher sind häufig mit Duftstoffen und anderen Inhaltsstoffen versehen, die nicht an den Babypo gehören. Bei waschbaren Tüchern hast du in der Hand, womit der Intimbereich deines Kindes in Berührung kommt. Du kannst sauberes Wasser nutzen oder zur Pflege einen Tropfen Babyöl hinzufügen.
- Immer warm, immer griffbereit: Die Reinigung mit Waschtüchern ist keinesfalls umständlich. Ich fülle am Morgen eine kleine Thermoskanne, stelle sie mit warmem Wasser und stelle sie an den Wickelplatz. So hast du es nicht nur sofort zur Hand, sondern ersparst deinem Kind auch die Kälte klassischer Feuchttücher. Besonders beim Wickeln in der Nacht sind Babys sehr temperaturempfindlich. Ein warmer und weicher Lappen fühlt sich einfach besser an als ein kaltes Feuchttuch.
Für Still-Einlagen gibt es mittlerweile sehr dezente, waschbare Alternativen. So nutze ich meine 8 Paar Stoff-Still-Einlagen beispielsweise schon seit mehr als drei Jahren.
Beikost am Familientisch
Auch wenn der Griff zu fertigen Babygläschen komfortabel erscheint: Anstatt Brei zu kaufen oder selbst herzustellen, kannst du deinem Baby ab Beikostreife anbieten, was auf dem Familientisch steht. Achte hier lediglich darauf, dass das Essen für dein Baby möglichst salzarm und babygerecht ist. Das Essen sollte leicht zu greifen und zu kauen sein. Die Regel lautet: etwa so lang und dick wie dein kleiner Finger und leicht mit den Fingern zu zerdrücken. Neben gedünsteten Gemüsesticks kannst du deinem Baby also ebenso Pancake-Streifen, Brot oder sonstiges anbieten.
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Abhalten nach der Geburt – So funktioniert Ausscheidungskommunikation
Nur etwa 20 % der Babys weltweit tragen Windeln. Die übrigen 80 % wachsen von Geburt an ohne Windeln auf, wusstest du das? Auch in unserer Kultur war es früher üblich, dass Babys anhand ihrer Signale über einem Topf oder dem Waschbecken abgehalten wurden und so ihr Geschäft erledigen konnten. Als die Wegwerfwindel in den 60er-Jahren auf den Markt kam, ging das Wissen um die natürliche Säuglingspflege nach und nach verloren. Seitdem wuchsen die Berge an Wegwerfwindeln und es war vorbei mit der Nachhaltigkeit im Babyalltag.
Wie Schlaf und Nahrungsaufnahme gehört auch das Ausscheiden zu den Grundbedürfnissen eines jeden Babys. Hierbei ist wichtig zu wissen: Von Natur aus möchte kein Baby in seinen Ausscheidungen liegen, seinen Schlafplatz oder seine Bezugsperson beschmutzen. Babys sind von Geburt an kompetent genug, ihr Ausscheidungsbedürfnis zu signalisieren, wir haben lediglich im Laufe der Zeit aufgehört, ihnen zuzuhören.
Auch wenn ein Leben ganz ohne Windeln möglich ist, erwarten wir nicht, dass du im hektischen Babyalltag jederzeit auf die Signale deines Babys achtest. Dennoch lohnt es sich, dein Baby in sogenannten Standardsituationen abzuhalten und wer weiß – vielleicht entsteht so eine gesunde Kommunikations-Basis und du traust dich weiter in das Thema. Zu den Standardsituationen zählen:
- nach dem Schlafen
- nach dem Füttern
- nach dem Tragen
Durch Abhalten kannst du die Bindung zu deinem Kind stärken, Bauchschmerzen vorbeugen und sparst ganz nebenbei Windelmüll.
Stoffwindeln statt Wegwerfwindeln – so geht Nachhaltigkeit mit Baby
Einen wichtigen Punkt beim Thema Nachhaltigkeit stellen Windeln dar. Pro Kind entsteht im Laufe der Wickelzeit etwa eine Tonne Windelmüll. Diesen kannst du vermeiden, indem du dich für Stoffwindeln entscheidest. So haben Judes eine Stoffwindel auf den Markt gebracht, welche einfach in der Anwendung ist und zudem absolut nachhaltig. Du kannst die benutzten Windeln immer wieder waschen und sogar noch an weitere Kinder weitergeben. Nutzt du Stoffwindeln für mehr als ein Kind, werden diese also umso nachhaltiger.
Warum Stoffwindeln außerdem gut für die Gesundheit sind, kannst du hier nachlesen. Wie viel Chemie in klassischen Wegwerfwindeln steckt, findest du hingegen hier heraus.
Habt ihr weitere Tipps für Nachhaltigkeit mit Baby? Lasst uns gern einen Kommentar da!