Windeln ohne Chemie - Alternativen für eine gesunde Babyhaut
Photo by @isabelplett
Beim Kauf der Erstausstattung für das kommende Baby achten Eltern in der Regel penibel auf die Materialien und Inhaltsstoffe. Kleidung aus Baumwolle, Wolle oder Seide, Cremes ohne Silikone und Duftstoffe, sensitive Waschmittel für die empfindliche Babyhaut und vieles mehr. Alles, was mit der zarten Babyhaut in Kontakt kommt, wird genau analysiert. Außer, wenn es um die Windeln geht. Sie sollen lange dicht halten, gut sitzen und schnell zu wechseln sein. Dass gerade Einwegwindeln jedoch voller Chemie stecken, ist vielen Eltern gar nicht bewusst.
Gibt es Windeln ohne Chemie? Ja, Stoffwindeln kommen gänzlich ohne Chemie aus und haben zudem die beste Ökobilanz. Alternativen wie Öko- oder Bio-Windeln erfüllen diese Kriterien nur teilweise.
Du fragst dich, woraus Einwegwindeln eigentlich bestehen? Im Folgenden analysieren wir, was in ihnen steckt und was das für die Haut deines Babys bedeutet. Außerdem stellen wir dir eine chemiefreie sowie rundum gesunde und einfache Alternative vor.
Chemie in Windeln - Das steckt in den beliebten Einwegwindeln
Vielleicht ist es dir selbst schon einmal aufgefallen: Neue Einwegwindeln riechen bereits vor der Nutzung auffällig nach Chemie. Sobald der erste Urin in der Windel landet, entfaltet sich dieser Geruch noch einmal so richtig. Einige Hersteller verstecken Lotionen und Duftstoffe in ihren Windeln, um den chemischen Geruch zu überdecken. Doch auch Mineralöle wie Paraffinum Liquidum finden sich in jeder Wegwerfwindel.
Bei Cremes, Lotionen und Shampoos achten Eltern peinlich genau auf die Inhaltsstoffe. Dass Einwegwindeln auf der anderen Seite genau die Inhaltsstoffe beherbergen, die an anderen Stellen so dringend umgangen werden, ist vielen gar nicht bewusst.
Schauen wir uns den Aufbau von Wegwerfwindeln doch einmal genauer an. Wie kommt es, dass sie Unmengen an Flüssigkeit aufnehmen, ohne auszulaufen? An welchen Stellen versteckt sich die bedenkliche Chemie in den Windeln und was kann diese für die Haut deines Babys bedeuten?
Der Aufbau der Windel - Von der Außenhülle bis zum Superabsorber
Eine Einwegwindel besteht aus einer Außenhülle und einem Saugkörper. Die Außenhülle besteht dabei aus Polyethylen, einem thermoplastischem Kunststoff. Sie dient als Nässebarriere und verhindert das Auslaufen von Windeln. Das Material ist jedoch kaum atmungsaktiv und verhindert die Luftzirkulation in der Windel (Quelle).
Im Inneren der Windel befindet sich der Saugkörper. Er besteht aus Zellstoffmaterial wie wasserdichtem Vlies und Schutzfolien aus Polypropylen und Polyethylen. Außerdem ist er mit mehreren Lagen von Superabsorbern versehen. Vielleicht hast du den Begriff Superabsorber schon einmal gehört? Diese Polymersalze können Flüssigkeitsmengen im Vielfachen des Eigenvolumens aufnehmen.
Die nur wenige Millimeter großen Kügelchen quellen bei Kontakt mit Urin umgehend auf, wodurch eine Art Hydrogel entsteht. Sicher ist dir schon einmal aufgefallen, wie weich und gelartig sich eine volle Einwegwindel anfühlt. Auch wenn die Eigenschaft stark von Vorteil ist, gibt es einen großen Nachteil: Superabsorber sind pure Chemie. Sie bestehen aus Polymeren, welche wiederum aus Verbindungen von Polyacrylsäuren bestehen.
Weitere Bestandteile von Einwegwindeln können sein:
- Copolymer aus Acrylsäure
- Vaseline
- Stearylalkohol
- dünnflüssige Paraffine
- Extrakte der Aloe Barbadensis
- synthetischer Kautschuk
Bedenkt man nun, dass diese Windeln extra für lange Wickelintervalle konzipiert sind und ein Kind somit meist mehrere Stunden in ein und derselben Windel steckt, wird klar, dass dies für die Haut nicht gesund sein kann (Quelle).
Im warm-feuchten Klima der Einwegwindel weicht die Haut des Babys auf und wird dadurch durchlässiger für äußere Einflüsse, wie beispielsweise die Lotion, welche sich auf den Wegwerfwindeln befindet. Diese besteht in den meisten Fällen aus Stoffen, welche am Babypo absolut nichts zu suchen haben (Quelle). Auch Farbstoffe sind in Einwegwindeln keine Seltenheit. Diese erkennst du an der farbig verarbeiteten Innenseite der Windeln.
Photo by Julia Koblitz on Unsplash
Sind Windeln mit Chemie schädlich für dein Baby?
Bei einem Test fand eine französische Agentur heraus, dass sich bis zu 38 gefährliche Chemikalien in Einwegwindeln befinden. Die Europäische Kommission lehnte die daraufhin gestellten Forderungen zur Einschränkung des Gebrauchs von Chemikalien in Einwegwindeln jedoch ab.
Im Folgenden tragen wir zusammen, welche Probleme bei der Nutzung von Windeln mit Chemie auftreten können:
Austrocknen der Haut
Wie bereits erwähnt, ist die Aufgabe des Superabsorbers, Flüssigkeiten innerhalb von Sekunden aufzusaugen. Dies gilt natürlich für sämtliche Flüssigkeiten. Ein Austrocknen der Haut und der Schleimhäute ist somit vorprogrammiert.
Schädigung der natürlichen Barrieren
Die Folge der vom Hersteller beworbenen stundenlangen Trockenheit sind lange Wickelintervalle. Babys verbringen oft viele Stunden in ein und derselben Windel. Das somit entstehende warm-feuchte Klima weicht die Haut auf, wodurch diese offen für Bakterien wird. Ohne die natürliche Schutzbarriere kommt es schnell zu Rötungen und Ausschlag (Quelle).
Keine Erholung für die Haut
Selbst wenn das Kind oft gewickelt wird, erhält die Haut keine Erholung, da sofort eine neue Einwegwindel angelegt wird. Häufig trägt das Kind also 24/7 eine Windel, wodurch der Haut keine Zeit zum Atmen und Regenerieren gelassen wird.
Kein Nässefeedback
Einwegwindeln halten den Intimbereich deines Kindes permanent trocken. Macht dein Baby in die Windel, bekommt es dies maximal für den Bruchteil einer Sekunde mit. Dein Kind erhält also kein Nässefeedback, wodurch es länger dauern kann, bis es letztendlich trocken wird.
Wunder Po und Windeldermatitis
All diese Faktoren begünstigen Hautreizungen und das Entstehen von Windeldermatitis. Typische Gründe für einen Wunden Po sind:
- Schlechte/keine Luftzirkulation
- Reaktion auf enthaltene Chemikalien
- zu langes Tragen der Windel
Einwegwindeln sind so konzipiert, dass es für Eltern komfortabel ist: Sie laufen nicht aus, fühlen sich selbst im vollen Zustand noch trocken an, müssen selten gewechselt werden und den unangenehmen Gerüchen wird durch künstliche Duftstoffe vorgebeugt. Die Folge sind der klassische wunde Po und Ausschlag bis hin zur sogenannten ammoniakalischen Windeldermatitis.
Ökobilanz: Wie schädlich sind Einwegwindeln für unseren Planeten?
Abgesehen von den Auswirkungen auf die Haut der Kinder stehen Einwegwindel auch in puncto Ökobilanz und Nachhaltigkeit immer wieder in Kritik. Ein Großteil der Inhaltsstoffe ist nur schwer abbaubar. Bis zum Trockenwerden verbraucht ein Kind im Durchschnitt 5000 Windeln. Das entspricht 1000 kg, also einer Tonne Windelmüll pro Kind. Bis eine einzelne Windel abgebaut ist, dauert es 500 Jahre. Und selbst dann bleibt noch immer Mikroplastik zurück, welches unserem Planeten nachhaltig schadet.
Der Saugkern der Einwegwindel, der sogenannte Superabsorber, basiert in so gut wie allen Fällen auf Erdöl, welches gleich aus mehreren Gründen problematisch für die Umwelt ist, da es direkt zur Klimaerwärmung beiträgt.
Laut Bundesumweltministerium werden noch immer 95 % aller Kinder mit Wegwerfwindeln gewickelt. Allein in Deutschland fallen somit knapp 740.000 Tonnen Windelmüll in einem Geburtenjahrgang an. Aufgrund mangelnder Recyclingverfahren wird der Windelmüll im Müllverbrennungslager zusammen mit dem übrigen Restmüll verbrannt. Aufgrund verschiedener chemischer Inhaltsstoffe verbrennen die Windeln jedoch nicht vollständig und ein kleiner Rest wird als giftiger Sondermüll entsorgt.
In einem eigenen Beitrag geben wir dir mehr Informationen und zeigen wir dir, dass Stoffwindeln nachahltiger als Einwegwindeln sind.
Die Sichtweise einer Mutter
Als mein erstes Kind auf die Welt kam, stand gar nicht zur Debatte, es mit Wegwerfwindeln zu versuchen. Durch meine Arbeit im Kindergarten waren mir sämtliche Nachteile von Einwegwindeln bekannt. So richtig bewusst wurde mir das Ausmaß jedoch erst, als ich selbst Kinder bekam. Mein Sohn wurde mit Stoffwindeln gewickelt und hatte nie einen roten Po, Windeldermatitis oder sonstige Probleme. Außerdem war er mit Stoffwindeln deutlich früher trocken, als die anderen Kinder in unserem Bekanntenkreis.
Vor allem die Sache mit dem Windelgeruch wurde mir erst spät bewusst. Als mein Sohn etwa ein Jahr alt war, hatten wir ein Kind in seinem Alter zu Besuch, welches mit Einwegwindeln gewickelt wurde. Bereits beim Betreten des Hauses fragte mein Mann, was hier so unangenehm riecht. Immer wieder fragte er, ob eins der Kinder eine volle Windel hätte. Es stellte sich heraus, dass er auf Anhieb den Geruch der Einwegwindel wahrnahm und sobald diese mit Urin in Kontakt kam, wurde der Geruch für ihn unerträglich. Gewickelt wurde das Kind jedoch den kompletten Besuch über nicht, da der Superabsorber für ein trockenes Gefühl sorgt und die Windel noch nicht voll war.
Ein weiteres Beispiel war eine geplatzte Einwegwindel - ja, auch das ist möglich. Das Wickeln wurde zu lang herausgezögert, eine volle Windel und viel Bewegung brachten die Schutzschicht um den Saugkern zum Reißen und der Intimbereich des kleinen Mädchens war übersät mit den vollgesaugten Kügelchen des Superabsorbers. Die Folge war ein heftiger Hautausschlag.
Was ist die Alternative? Gibt es Windeln ohne Chemie?
In Bezug auf Einwegwindeln gibt es noch keine rundum zufriedenstellende Alternative. Der Griff zu Öko- und Bio-Windeln erscheint vielen Eltern eine gute Alternative. Je nach Hersteller bestehen diese bis zu 85 % aus nachwachsenden Rohstoffen. Doch auch diese sind eben nicht zu 100 % biologisch abbaubar und enthalten nach wie vor Chemikalien.
Auf dem heutigen Markt gibt es bereits Windeln, die beinahe gänzlich biologisch abbaubar beziehungsweise kompostierbar sind. Der Saugkern dieser Windel basiert beispielsweise nicht auf Erdöl, sondern auf Kartoffelstärke. Auch die Außenhülle ist leicht abbaubar, denn diese ist aus einem Material auf Maisbasis. Einzig der Verschluss basiert auch hier noch immer auf Erdölbasis.
Der Nachteil dieser Alternativen ist außerdem der Preis: Kompostierbare Windeln sind häufig drei- bis viermal so teuer wie normale Windeln. Zudem können sie aufgrund des Verzichts auf Chemie und Plastik nicht mit der Saugleistung einer gängigen Einwegwindel mithalten.
Eine Alternative ganz ohne Plastik und Chemie können wir euch dennoch präsentieren: Stoffwindeln. Wie einfach das Wickeln mit Stoffwindeln sein kann und was in der Handhabung beachtet werden muss, zeigen wir dir im Folgenden.
Photo by @isabelplett
Stoffwindeln: Gesunde Windeln ohne Chemie
Wenn du auf Chemie und Plastik verzichten und die Haut deines Babys schonen möchtest, sind Stoffwindeln die beste Alternative. Mittlerweile gibt es verschiedene Mehrwegsysteme, sodass für jedes Baby die richtige Windel zu finden ist.
Die wiederverwendbaren Windeln aus Stoff sind gänzlich frei von chemischen Inhaltsstoffen. Die Haut wird weder von Mineralölen noch von Duftstoffen irritiert. Anstelle des Superabsorbers und dessen Folienbeschichtung kommt der Po deines Kindes ausschließlich mit kuschelweichem Stoff in Berührung. Im Gegensatz zu Einwegwindeln kann die Haut durch den Stoff gut atmen, wodurch ein deutlich besseres Windelklima entsteht, als es bei Einwegwindeln der Fall ist.
Mit Stoffwindeln lassen sich viele Wickelprobleme vermeiden. Ausschläge und immer wiederkehrende Windeldermatitis kommen wesentlich seltener vor.
Vermutlich fragst du dich jetzt direkt, ob das Wickeln mit Stoffwindeln unkompliziert funktioniert. Und dann noch der aufwendige Waschvorgang. Doch hier können wir dich beruhigen, moderne Stoffwindeln sind nicht mehr mit denen aus Omas Zeiten zu vergleichen. So haben wir von Judes eine Stoffwindel entwickelt, die genauso einfach in der Handhabung ist wie eine Einwegwindel.
Judes Stoffwindeln - so einfach wie Einwegwindeln
Wir von Judes haben uns zum Ziel gesetzt, dass unsere Windeln ebenso einfach wie nachhaltig sind. Unsere Windeln sind ohne Chemie und jedes Detail ist gut durchdacht.
Wie funktionieren Judes?
Im Grunde gleicht der Wickelvorgang mit Judes exakt dem mit Einwegwindeln. Benutzte Windel ab, neue Windel dran, die Handgriffe sind dieselben. Nur, dass die benutzte Windel anschließend nicht im Müll, sondern im sogenannten Windelbeutel landet.
Den Windelbeutel kannst du dir als eine Art Wäschenetz vorstellen. Er sorgt dafür, dass sich der Geruch benutzter Windeln nicht ausbreitet. Er ist geruchsdicht und dennoch luftdurchlässig. Letzteres ist wichtig, denn: Je mehr Sauerstoff an die Windeln kommt, desto weniger Ammoniak kann sich bilden. Dieser greift auf Dauer deine Stoffwindeln an und kann somit sogar zu Hautreizungen führen.
Unsere Windelbeutel sind so konzipiert, dass der Waschvorgang einfach und hygienisch vonstattengeht. Du öffnest einfach den Reißverschluss am Boden des Beutels und gibst den Sack in die Waschmaschine. Durch die Drehung der Waschtrommel fallen die Windeln von selbst aus dem Beutel und müssen von dir nicht einzeln herausgenommen werden.
Auch der Aufbau der Windel ist schnell und einfach erklärt: Die Innenwindel besteht aus 100 % Bio-Baumwolle und ist sehr saugstark. Erfahrungen von Nutzer:innen zeigen, dass die Windel bis zu 12 Stunden dicht hält und somit locker mit den gängigen Einwegwindeln mithalten kann. Und das ganz ohne Chemie.
Umgeben wird die Innenwindel von unserer schicken Außenwindel. Diese stellt die Nässebarriere dar und sorgt dafür, dass die Ausscheidungen deines Kindes in der Windel bleiben. Sie besteht aus 100 % recyceltem PUL (PUL steht für Polyurethane laminated und ist die Schicht, die die Wasserbarriere herstellt) und passt sich perfekt den Bewegungen deines Kindes an.
Beim Wechsel der Windel gibst du in der Regel nur die Innenwindel in die Wäsche. Solange die Außenwindel nicht mit Stuhl oder Urin in Kontakt kam, kannst du diese auslüften und weiter verwenden.
Festen Stuhlgang kannst du übrigens vorab mit unserem Poo Paper trennen - es landet also nicht in der Waschmaschine. Durch den Einsatz dieses dünnen Papiers machen wir es dir besonders leicht: Ist die Windel voll, gibst du das Papier samt Stuhlgang direkt in den Mülleimer, den Rest der Windel gibst du wie gehabt in die Wäsche beziehungsweise in den Windelbeutel.
Für welches Alter sind Judes geeignet?
Auch hier ist das System unserer Stoffwindeln gut durchdacht, denn unsere Windeln ohne Chemie können dein Kind eine komplette Wickelzeit lang begleiten. Dafür stehen dir zwei Größen zur Verfügung:
- Größe 1: Unsere Newborn-Größe passt deinem Baby von Geburt an bis zu einem Gewicht von 7,5 kg.
- Größe 2: Passt deinem Kind von 7,5 kg bis 15 kg.
Durch den Klettverschluss sind die Stoffwindeln stufenlos verstellbar und lassen sich so perfekt an die Körperform des Kindes anpassen. Die flexiblen und dehnbaren Beinbündchen der Windel sorgen für den perfekten Sitz, ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken.
Schränkt der dicke Windelpo die Bewegung ein?
Dieses Vorurteil hält sich hartnäckig, obwohl es schon so oft widerlegt wurde. Wir verwenden für unsere Innenwindel einen innovativen und besonders dünnen Stoff. Bis zu zwölf Lagen des Stoffes werden übereinander gelegt und sorgen so für eine enorme Saugkraft. Zusätzlich passt sich die Überhose perfekt an den Körperbau deines Kindes und dessen Bewegungen an. Im Vergleich zu anderen Stoffwindeln machen Judes also einen deutlich schmaleren Windelpo und lassen alle Bewegungen des Kindes zu.
Stoffwindelkinder lernen wie alle anderen Kinder in ihrem eigenen Tempo. Ob Einweg- oder Mehrwegwindel spielt hier keine Rolle. So ist mein Sohn trotz Stoffwindel bereits mit 10 Monaten frei und sicher gelaufen. Meine Tochter lief zwar später, liebte es dafür aber schon früh zu klettern. Bei keinem der beiden hatte ich jemals das Gefühl, dass ihre Windel sie einschränkt.
Photo by @olivia_greige
Windeln ganz ohne Chemie: Die Vorteile von Stoffwindeln
Stoffwindeln im direkten Vergleich mit Einwegwindeln. Folgende Vorteile bringen Stoffwindeln mit sich:
Schonung der Haut
Ganz klar: Windeln ohne Chemie schonen die Haut deines Babys. Außerdem sind sie deutlich atmungsaktiver und verhindern somit unerwünschte Reaktionen der Haut. Die natürliche Schutzbarriere der Haut kann sich selbst generieren und benötigt keine Unterstützung durch Cremes oder Salben.
Wahrnehmen des Nässefeedbacks
Wie bereits angesprochen verhindern die Superabsorber in Einwegwindeln, dass dein Kind die Nässe beim Urinieren spürt. Dieses natürliche Bio-Feedback ist jedoch wichtig für den Prozess des Trockenwerdens. Stoffwindeln hingegen geben deinem Kind das notwendige Nässefeedback. Dein Kind spürt also, wenn es in die Windel gemacht hat und kann dies kommunizieren. Der durch das Nässefeedback entstehende wenn-dann-Zusammenhang hilft deinem Kind dabei, die Abfolge von Aktion und Ergebnis zu verstehen und ist der Grund dafür, warum Stoffwindelkinder deutlich früher windelfrei sind als Kinder, die mit Einwegwindeln gewickelt werden.
Stoffwindeln sind günstiger als Wegwerfwindeln
Auch wenn die Anschaffungskosten im ersten Moment abschreckend wirken, so sind Stoffwindeln auf die Dauer der Wickelzeit gerechnet die günstigere Variante. Selbst inklusive der Wasch- und Trockenkosten liegst du noch immer unterhalb der Kosten, die für Einwegwindeln anfallen. Zusätzlich können Stoffwindeln ans nächste Kind weitergegeben werden. Eine gute Stoffwindel kann sogar bis zu vier Wickelzeiten überstehen. Sind keine weiteren Kinder geplant, lassen sich auch gebrauchte Stoffwindeln problemlos und zu guten Preisen wiederverkaufen.
In unserem Vergleich zwischen Stoffwindeln und Wegwerfwindeln haben wir sämtliche Faktoren berücksichtigt und die Kosten verglichen.
Umweltschonend
Da Mehrwegwindeln im Gegensatz zu Einwegwindeln nicht direkt nach dem Wickeln entsorgt werden, kannst du durch den Einsatz von Stoffwindeln eine Menge Müll vermeiden. Selbst Feuchttücher können problemlos durch unsere weichen Waschtücher ersetzt werden.
Keine unangenehmen Gerüche
Windeln ohne Chemikalien stinken weniger. Diese sorgen zwar dafür, dass Urin schnell aufgenommen wird und die Windel dicht bleibt, lassen allerdings unangenehme Gerüche entstehen. Lagerst du benutzte Windeln im Windeleimer, wirst du bereits nach kürzester Zeit einen starken Gestank feststellen. Mit Stoffwindeln vermeidest du dieses Problem. Bei der richtigen Lagerung entstehen bis zur nächsten Wäsche keine unangenehmen Gerüche - und zwischen den Wäschen können gut drei bis vier Tage liegen. In Hinblick auf Saugstärke entstehen für dich außerdem keinerlei Nachteile, denn Stoffwindeln nehmen Urin und flüssigen Stuhlgang sogar besser auf, als Einwegwindeln. Dadurch halten sie auch bei Schwallpieslern und flüssigem Stuhlgang problemlos dicht.
Ich selbst bin immer wieder überrascht, wie geruchsneutral Stoffwindeln sind. Dass bei meinen Abhalte-Kindern mal Stuhlgang in der Windel gelandet ist, war ohnehin schon die absolute Seltenheit. Und wenn es doch mal vorkam, habe ich es einfach nicht gerochen. Nichtmal, als das Kind mit voller Windel auf meinem Schoß saß.
Gesunde Körperhaltung
Stoffwindeln sind von Grund auf im Schritt etwas breiter als Einwegwindeln. Diese leichte Spreizung der Beine sorgt für eine gesunde Hüftentwicklung. Hier könnt ihr Gründe und Vorteile für das breite Wickeln nachlesen.
Selten auslaufende Windeln
Der Schnitt unserer Stoffwindeln sorgt dafür, dass ein Überlaufen vermieden wird. Gut anliegende Beinbündchen und ein zusätzlicher Rückengummi bieten den perfekten Schutz, selbst bei spritzigem Muttermilchstuhl. Ganz genau erklären wir dir hier, warum Judes besser dichthalten als Einwegwindeln.
Photo by Casey Horner on Unsplash
Starke Ökobilanz mit Windeln ohne Chemie
Laut einer Studie aus dem Jahr 2021 gibt es aus ökologischer Sicht keine bessere Entscheidung, als Stoffwindeln zu verwenden. Doch auch mit Stoffwindeln kann eine schlechte Ökobilanz erzielt werden, wenn Fehler in der Anwendung gemacht werden. Im Folgenden zeigen wir euch, worauf Ihr achten müsst, wenn ihr die Umwelt maximal schonen wollt:
- Die Stoffwindeln sollten möglichst lange benutzt und bestenfalls an andere Kinder weitergegeben werden. Qualitativ hochwertige Windeln können von bis zu vier Kindern genutzt werden.
- Achte darauf, die Waschmaschine voll zu beladen, bevor du sie anstellst. Dies schaffst du mit einem vorteilhaften Wickelrhythmus – Stoffwindeln sollten jedoch spätestens am vierten Tag gewaschen werden. Zusätzlich kannst du weitere Wäsche zur Windelwäsche hinzugeben, um die Maschine zu füllen. Hierfür eignen sich vor allem Handtücher und Bettwäsche.
- Verwende ein möglichst umweltschonendes Ökowaschmittel. Achte allerdings darauf, dass dein Waschmittel dennoch alle Bestandteile enthält, um deine Windeln schonend und hygienisch zu waschen. Hier findest du eine Anleitung, wie man Stoffwindeln hygenisch wäscht.
- Trockne die Windeln an der Luft. Der Einsatz eines Trockners verschlechtert die Ökobilanz automatisch.
- Achte auf mitwachsende Größen. Nach der Newborn-Größe sollte die nächste Größe für den Rest der Wickelzeit ausreichen. Dehnbare Bündchen und ein individuell anpassbarer Verschluss sorgen für eine gute Passform.
- Wasche deine Wäsche unterhalb von 60 °C. Hier landen wir jedoch im Zwiespalt, denn: ökologisch sinnvoll bedeutet nicht unbedingt auch hygienisch sinnvoll. Für beste Hygiene solltest du deine Windeln demnach regelmäßig bei 60°C waschen.
Photo by @isabelplett
Entscheide dich für Judes und Windeln mit Chemie gehören der Vergangenheit an
Mit Einwegwindeln tust du weder der Haut deines Babys, noch der Umwelt einen Gefallen. Sowohl der Saugkern als auch die Außenhülle bestehen ausschließlich aus Plastik und Chemie. Nicht selten sorgt diese Kombination für gereizte und empfindliche Haut. Kommt ein Baby zur Welt, achten Eltern streng auf die Inhaltsstoffe diverser Cremes, Lotionen oder Shampoos. Auch beim Einsatz von Einwegwindeln findet so langsam ein Umdenken statt.
Alternativen wie Öko- und Bio-Windeln verzichten in der Herstellung immer mehr auf Chemie und Kunststoff - 100 % biologisch abbaubar und frei von Chemie und Erdöl ist jedoch keine. Mithilfe der Forschung könnte es schon bald kompostierbare Windeln geben - aus 100 % abbaubaren Materialien. Doch dann stehen wir vor dem nächsten Problem: Wo sollen so hohe Mengen an Windeln kompostiert werden? Der normale Gartenkompost würde nach wenigen Tagen überquellen, vom Geruch ganz abgesehen. Große zentrale Kompostierlager könnten eine Möglichkeit sein, sind jedoch zum jetzigen Zeitpunkt nicht in Aussicht. Einwegwindeln feuern die Übermüllung unseren Planeten unaufhörlich an.
Stoffwindeln bieten die Lösung für beide Probleme. Sie kommen ganz ohne den Einsatz von Chemie aus. Wenn auch Teile aus Kunststoff nicht vermeidbar sind, setzen wir von Judes bei der Herstellung unserer Stoffwindeln auf 100 % recyceltem PUL. Stoffwindeln sind langlebig und können an die nächsten Kinder weitergegeben werden, sobald die Wickelzeit vorbei ist. So kann eine einzelne Stoffwindel gut 10 Jahre im Einsatz sein, während eine Einwegwindel nach wenigen Stunden im Müll landet. Stoffwindeln weisen bei richtiger Nutzung die deutlich bessere Ökobilanz auf und schonen in Herstellung und Anwendung unseren Planeten.
Und auch für die Haut deines Babys sind die Windeln ohne Chemie die bessere Wahl. Natürliche Stoffe wie Baumwolle sorgen für ein angenehm weiches Tragegefühl, ohne der Einwegwindel in etwas nachzustehen. Stoffwindeln sind atmungsaktiv, wodurch die Haut deines Babys geschont wird. Auch wenn sie mit den Superabsorbern nicht ganz mithalten können, so sind auch Stoffwindeln enorm saugstark und können über längere Zeit getragen werden. Ebenso wie bei Einwegwindeln ist beispielsweise ein nächtliches Wechseln der Windel nicht notwendig, da diese bis zu 12 Stunden dicht halten.
Dabei ist die Anwendung von Stoffwindeln genauso einfach wie bei Einwegwindeln. Wir verzichten auf komplexe Wickelsysteme und haben stattdessen ein Windelsystem entwickelt, was den Umstieg auf Stoffwindeln kinderleicht macht.